Die Klage ist nun gelaufen, T-Mobile hat gewonnen, Vodafone hat verloren. Doch ist es wirklich so? Was kam dabei für den Kunden heraus? Das ist eine gute Frage und nicht so einfach zu beantworten, wenn man Firmeninterna nicht kennt. Aus einer externen Kundensicht hat sich jedoch einiges getan.
Zum einen sind die Tarife besser geworden. Es mag Zufall sein oder nicht, dass dies ausgerechnet in dem Zeitraum passiert ist, in dem die Klage vor Gericht besprochen wurde. Die Benutzer dürfen jetzt jedenfalls am Wochenende so viel wie sie möchten ins deutsche Festnetz und ins T-Mobile-Netz telefonieren. Das ist ein satter Gewinn.
Was ist sonst noch passiert? In den letzten Wochen wurde das iPhone ohne Vertragsbindung angeboten. Der Preis war überteuert und mit knapp 1000 EUR höchstwahrscheinlich aus Absicht hoch gewählt, um Kunden und andere Unternehmen abzuschrecken viele Geräte zu kaufen. Ich denke, dass dieses Ziel durchaus gelungen ist. Wie sieht es mit dem Simlock aus? Abgesehen von einigen Problemen im Ausland mit den entsperrten Telefonen, scheint alles zu laufen. Entsperrte Telefone werden zwar nicht mehr verkauft, doch hat sich in diesem Zusammenhang etwas Interessantes ereignet: T-Mobile hat bekannt gegeben, dass Telefone nach Ablauf der zweijährigen Vertragszeit entsperrt werden. Somit kann man das Gerät immer noch als Zweittelefon mit einem Prepaid-Vertrag nutzen oder auf einen komplett anderen Tarif umsteigen. Das ist der zweite Vorteil für den Kunden.
Auch wenn es nicht zu einem richtigen Wettbewerb geführt hat, so gab es zumindest zeitliche Zusammenhänge zwischen der Klage und den Geschehnissen um das iPhone in den letzten Wochen. Dies hat aus Kundensicht einige Vorteile gebracht und ist somit positiv zu bewerten. Hätte es Vodafone geschafft mit der Klage durchzukommen, so hätte ich noch mehr an der deutschen Rechtsstaatlichkeit gezweifelt. Wer weiß, man kann immer noch Berufung einlegen.