Seit langer Zeit bin ich (einigermaßen) begeisterter Nutzer von Fever. Fever ist ein eigenständiger RSS-Reader, den man auf seinem eigenen Server installieren muss und somit wenigstens grundlegende Kenntnisse von Server-Administration benötigt. Prinzipiell kann jeder Fever installieren, der es auch geschafft hat WordPress auf seinem gemieteten Server zum Laufen zu bewegen. Google Reader war schon immer eine visuelle Verkrüppelung in Anbetracht jeglicher benutzerfreundlicher Interface-Richtlinien und eine Software mit der ich nie richtig warm werden konnte. Zudem weiß Google schon genug über mich, es muss nicht auch noch meine Lesegewohnheiten sammeln.
Chill Pill ist ein ganz guter Wrapper für die eigene Fever-Installation, wenn man diese nicht direkt in seinem Browser haben möchte. Ich verfolge die Entwicklung schon seit der ersten kostenlosen Version, welche damals noch nicht im App Store war und muss leider immer noch feststellen, dass sich seit dieser Zeit nicht viel getan hat. Die Idee ist gut, es mangelt allerdings an der Umsetzung. Das integrierte Stacked-Theme, welches die Feeds unter den Gruppen anzeigt, funktioniert in den meisten Fällen nicht richtig. Wenn man die im Programm angebotene Option zur Schriftvergrößerung verwendet, kann man nicht mehr korrekt mit dem Tastaturshortcut j
zum nächsten Artikel scrollen. Man befindet sich meistens mitten im nächsten Artikel und die einzige Lösung ist es die Schriftgröße wieder auf Standard zurückzusetzen.
Bis auf diese Funktionen, die nicht gut umgesetzt sind, bietet Chill Pill kaum einen Mehrwert. Aufgrund der eher schleppenden Entwicklung und meiner Anmerkungen kann ich diese App nicht empfehlen.