Konten verwalten macht keinen Spaß, schon gar nicht wenn man sich dafür auf zig verschiedenen Seiten anmelden muss, die alle unterschiedlich funktionieren und noch nie etwas von Bedienbarkeit gehört haben. Zum Glück gibt es Apps, die einem die Arbeit etwas erleichtern, alle Konten an einem Ort zusammenfassen und somit auch einen besseren Überblick über die eigenen Finanzen geben. Oder machen es einem die Apps doch nur schwerer?
OutBank 2 ist nach einer kurzen Verschiebung sowohl für den Mac, als auch für iPhone & iPad erschienen. Alle Versionen besitzen jetzt eine iCloud-Unterstützung und einige weitere Änderungen. Vor allem aber haben alle Apps eines gemeinsam: sie stürzen sehr gerne und sehr oft ab.
Seit der Installation auf iPad, iPhone und dem Mac ist die App innerhalb von nicht einmal einer Stunde alleine auf den iOS-Geräten mindestens 10x abgestürzt. Die App wurde entweder zu wenig getestet, oder man hat sich gezwungen gefühlt aufgrund Versprechen in der Vergangenheit sie ohne Qualitätsprüfung so schnell wie möglich auf den Markt zu bringen. Ich hätte lieber eine App, die später erscheint, als eine, die alle paar Minuten abstürzt. Auf dem iPhone ist die App sogar beim ersten Starten abgestürzt, so dass ich sie erst einmal löschen, anschließend erneut aus dem App Store laden, und schlussendlich migrieren musste. Ein Starten der App aus der Erstinstallation hat nur einen weißen Bildschirm angezeigt—auch nach mehreren Versuchen.
Das Abrufen von Konten geht um ein Vielfaches schneller, was sehr lobenswert ist. Allerdings ist die gesamte Oberfläche immer noch sehr langsam. Sie hat zwar einen Tapetenwechsel bekommen, an der eigentlichen Benutzbarkeit wurde aber wenig gearbeitet. Die Bedienung ist immer noch zu umständlich, die Präsentation der Informationen zu unübersichtlich. Ein guter UI- und vor allem UX-Designer würde der App gut tun. Man wird außerdem das Gefühl nicht los, dass große Teile der Berechnungen auf dem Haupt-Thread ausgeführt werden, was dazu führt, dass die Oberfläche einfach nicht mehr reagiert. Hier ist schon seit sehr langer Zeit Nachholbedarf erforderlich. Ein weiterer Punkt, den ich bemängele, ist das ständige Einsetzen modaler Dialoge. Viel zu oft bekommt man ein schwarzes Fenster überblendet und muss teilweise mehrere Minuten warten bis man die App wieder bedienen darf. So etwas sollte im Jahr 2013 elegant im Hintergrund erledigt werden, so dass die App zumindest bedienbar bleibt und die Oberfläche sich anschließend wie magisch von alleine aktualisiert. Es gibt schließlich genug Apps, die vormachen wie man eine derartige Funktionalität umsetzt.
Wenn Apple’s iCloud funktioniert, dann ist auch die Synchronisation in OutBank gut. Leider hatte ich auch hierbei einige Abstürze nachdem ich für längere Zeit ein schwarzes überblendetes Fenster anstarren musste ohne etwas in der App machen zu können. Trotzdem ist es eine große Erleichterung die Daten auf allen Geräten abgeglichen zu haben und somit unabhängig von Ort mit seinen Konten arbeiten zu können.
Die Migration aus der vorherigen Version ist gut gelungen (wenn sie denn funktioniert) und auch der derzeitige Preis von knapp € 2,00 ist mehr als gerechtfertigt. Ansonsten ist vieles beim Alten geblieben. Der Versionssprung ist jedoch alleine wegen der iCloud-Unterstützung gerechtfertigt.
Mangels vorhandener Alternativen empfehle ich OutBank 2 (iPhone & iPad, Mac) trotzdem jedem, der auf das Online-Banking angewiesen ist. Der Fortschritt ist lobenswert, doch merkt man leider an der fehlenden Konkurrenz, dass deutlich mehr hätte getan werden können—gerade was die Qualitätssicherung angeht. Es gibt einfach zu viel Wenn und Aber, so dass ich die App nicht uneingeschränkt empfehlen kann.