Das Thema Umgang und Zugang zu Information interessiert mich sehr, umso mehr hat es mich gefreut, dass Andreas und ich eine knappe halbe Stunde in Episode 27 der Sosumi Show darauf eingegangen sind.
Über eine weitere Diskussion entweder auf Google+ oder bei Twitter würde ich mich freuen.
Jürgen hat das Thema auch angestoßen, woraufhin ich folgendes zu sagen hatte:
Ich hatte mal den New Yorker im digitalen Abo, vor allem da er sich mehr aus mehr oder weniger zeitlosen Kolumnen zusammen setzt, habe dann ab er festgestellt, dass ich mir zu wenig Zeit nehme um die Beiträge zu lesen. Es haben mich aber auch die Werbeeinblendungen gestört. Man musste ca 10–12 Seiten blättern bis man schließlich beim Inhalt angekommen ist.
Die Zeit hat ihre Daseinsberechtigung, wobei ich es bevorzuge mich von der Audio-Fassung während des Arbeitens zu beschallen um hier oder da etwas aufzuschnappen.
Tageszeitungen haben (leider) für mich keinen Platz mehr, egal ob digital oder klassisch auf Papier. Man kommt einfach zu schnell und einfach an Informationen, die einen interessieren; dazu auch noch kostenlos.
Momentan verwende ich einen Mix aus den nicht so smarten “smarten” Apps, wie Zite, Prismatic oder News360. Die Qualität ist sehr sprunghaft, was sie aber bei den Tageszeitungen auch war. Interessant im Vergleich zum quasi toten RSS-Reader ist, dass man auch für einen uninteressante Sachen oder Quellen zu sehen bekommt, und somit hoffentlich seinen Horizont erweitert.
Letzterer ist für mich übrigens eine sehr wichtige Quelle geworden. Hatte man vor einem halben Jahrzehnt noch fast alles im RSS-Reader, so benutze ich ihn heute hauptsächlich beruflich um auf neue Artikel bzgl. Programmierung aufmerksam zu werden und mich somit im Beruf weiterzubilden. Aufgrund der niedrigen Frequenz und hohen thematischen Spezialisierung bleibt dieser das Werkzeug meiner Wahl.
Natürlich ist alles fließend. So habe ich auch immer noch im RSS-Reader Abos, die ich dort nicht haben will, Zite liefert oft Beiträge doppelt weil sie einfach nur an anderer Stelle im Netz veröffentlicht wurden. Zusammenfassend bin ich unzufrieden mit dem heutigen Stand von Informationsübermittlung, da sie der schieren Informationsflut nicht gewachsen ist. Klassische Tageszeitungen hatten ihren Sinn als es kein Internet gab. Das gleiche Modell auf ein digitales Format umzustellen, bringt vielleicht für ein Jahrzehnt etwas; so lange bis die Dinosaurier aussterben. Es muss ein Umdenken erfolgen und sich grundlegend etwas ändern. Wir müssen einen Weg finden, um die große Anzahl an Informationen überhaupt erst einmal handhaben zu können. Jedem nur das vorsetzen, was er hören will, ist dabei ganz klar keine Lösung. Irgendein Filter ist trotzdem nötig. Wir beschäftigen uns übrigens in der 27. Folge der Sosumi Show mit dem Thema “smarte” News-Apps, die heute im Laufe des Tages erscheinen sollte.