DuckDuckGo is a search engine like Google.
Mit diesem kurzen Satz beschreit sich die nicht ganz neue, ein wenig an Dagobert Duck erinnernde, Suchmaschine selbst ganz gut. Was steckt hinter der Suchmaschine und wieso sollte man Google den Rücken zukehren?
Duck Duck Go hat bei mir in den letzten zwei bis drei Wochen Google als Standardsuchmaschine ersetzt und die freundliche Ente schlägt sich ziemlich tapfer. Zugegeben: Ich suche in den meisten Fällen im englischen Teil des Netzes, was die Suchergebnisse vielleicht beeinflussen mag, doch habe ich auch bei deutschen Stichworten keine schlechteren Ergebnisse als bei Google feststellen können.
Und wo bleiben denn nun die lauthals versprochenen Vorteile? Laut Entwickler Weinberg hat man mehr Privatsphäre. Na und? Wen interessiert das heutzutage schon? Für mich hat die Suchmaschine einige Features, die das Suchen schneller und bequemer machen, Privatsphäre ist nur ein nettes Anhängsel. Zum einen bekommt man anstatt Google’s Werbung an der gleichen Stelle eine nette rote Box mit kontextrelevanten Informationen. So zeigt die Suchmaschine nicht nur direkt Ausschnitte von Artikeln aus der Wikipedia oder Wolfram Alpha an, man kann sich auch Lorem ipsum Text erzeugen lassen, Twitter Hashtags eingeben und vieles mehr. Die Suchmaschine ist dabei zugleich ein guter Helfer bei der täglichen Arbeit am Mac.
Als weiteres Plus sehe ich die Navigation mit der Tastatur, die Google’s Tastaturshortcuts weit überlegen ist. Man kann entweder wie ein totaler Anfänger mit den Pfeiltasten die Suchergebnisse navigieren oder gleich auf die Vim-like Navigation mit j und k umsteigen. Esc lässt einen aus dem Suchformular fliehen und ein / oder h bringt dich wieder zurück.
Einen weiteren großen Bonus, dem einen das Entchen schenkt, ist die Bang! Syntax. Das hört sich vermutlich schlimmer an, als es ist. Wenn man seinem Suchbegriff einen Kürzel mit Ausrufungszeichen hinzufügt, kann man die Suche auf andere Seiten weiterleiten. „!g Macs in Media“ sucht zum Beispiel bei Google nach „Macs in Media“. „!images Nackte Schönheit“ oder auch „!i ungezogen“ verwendet die Google-Bildersuche. Man kann auch in Amazon (!ade), zahlreichen sozialen Netzwerken, Apple (!apple) und zig anderen Seiten suchen. Für leicht senile Herren, die schon langsam ins hohe Alter kommen, gibt es auch eine Dropdown-Box direkt neben dem Suchfeld, so dass man sich die ganzen komplizierten Kürzel und Akronyme gar nicht erst merken muss.
In den letzten Wochen bin ich (aus reiner Gewohnheit) 2-3 Mal auf die Google Suche ausgewichen, musste jedoch feststellen, dass auch diese keine Ergebnisse lieferte. Was ich nicht vermisse, ist der gesamte Produkt-Spam und die zig Seiten, welche mit halbautomatisierten Antworten versuchen mir meine Fragen zu beantworten. DuckDuckGo stellt sich als relativ spamfrei heraus. Wie konnte ich mich daran gewöhnen in Safari nicht mehr in das Suchfeld zu gehen? Ganz einfach: Ich habe die Standardsuchmaschine auf Bing gestellt.
Man kann ähnlich wie Google die Suchergebnisseite an die eigenen Bedürfnisse anpassen und so zum Beispiel das leicht kotzige Grün in ein schlichteres Weiß verwandeln. Auch kann man der Ente sagen, dass man deutsche Ergebnisse bevorzugt sehen möchte. All das wird in einem Cookie gespeichert. Falls man Wert auf Privatsphäre legt, kann man sich auch einen Link generieren lassen, den man anschließend als Bookmark speichert. So werden überhaupt keine Cookies benötigt und auch die angepeilte, paranoide Zielgruppe von Weinberg hat damit das, was sie schon immer wollte.
Weitere Vorteile werden auf der DuckDuckGo eigenen Goodies Seite erläutert, wo man auch einen Einblick in alle Tastaturshortcuts bekommt.
Die Safari-Erweiterung ist ein schlechter Witz. Als ich sie zum ersten Mal nach der Installation sah, habe ich beinahe den ganzen Kaffee auf den Bildschirm gespuckt und wusste nicht ob ich lachen oder weinen soll.
Mal sehen wann ich aufhöre Ente kross zu essen.